Barcelona, Tag 1

20 Dinge, die man in Barcelona schon am ersten Tag erleben kann

1.) Schon am Flughafen fällt dir auf, dass du hier nicht alleine bist: denn auch Ryan Air landet hier. Und mit ihr Horden weißwadiger Britenbachelorpartymitglieder, von denen immer einer ein neonfarbenes Kleid tragen muss, in dem er sofort die Bar neben dem Gate ansteuert, um literweise Cerveza und Jägermeister in sich zu gießen.

2.) Dem Flughafen entronnen, steuerst du ganz Pro auf den Aerobus zu, nur um beim Anblick der gigantischen Warteschlange (s. Punkt 1) dann doch ein Taxi zu nehmen.

3.) schlau wie du bist, teilst du dir das Taxi mit zwei weiteren Mädels aus Stuttgart, die dir dann im Schnelldurchlauf sämtliche Mast hävs („ai, am passeig grassia da sin die ganzä schopps! Hasch de Barzälona-Blogs auch gläse?“) verraten zu lassen.

4.) Google Maps verrät dir gleich dazu, dass deine Bleibe für die nächsten 4 Tage gleich neben der „Sex Academy Barcelona“ liegt.

5.) Deine freundliche Airbnb-Vermieterin stellt dir zur Ankunft ’ne Dose Moritz Bier kalt und dazu noch ne Pulle Sekt.

6.) Sie verlangt im Gegenzug von dir, dass du auf Nachfrage der misstrauischen Nachbarn keinesfalls das Wort „airbnb“ erwähnen sollst, sondern ab sofort für die Dauer deines Aufenthalts die deutsche Cousine einer Vermieterin bist, die unverkennlich Peruanerin ist.

7.) Auf dem Weg nach draußen stellst du fest, dass die Ubahnstationen hier offensichtlich Weltmeister des Mimikri sind.

8.) Du stellst außerdem fest, dass Parktiefgaragen keine Ubahnstationen sind….

9.) …und die Müllabfuhr nicht der Bus Nr. V17. Auch wenn sie an der Haltestelle hält. Kann ja mal passieren.

10.) Dafür ist der Strand super. Super windig dazu. Um nicht zu sagen: kühl. Kalt. Brrrr. Aber super!

11.) Du gehst zum Aufwärmen in eine total angesagte Bar. Und bestellst dir „Blanco i negro“ von einer Wandtafel, das ganz toll nach „total leckerer Schinkenteller mit hellem und dunklen Schinken“ klingt.

12.) Du erhältst stattdessen eine Semmel, in der eine gigantische weiße Wurst gepaart mit einer dicken Blutwurst steckt.

13.) Du beschließt, ab morgen Katalan zu lernen, um zumindest bei der Nahrungsaufnahme wieder ein Wörtchen mitreden zu können.

14.) Du entdeckst an der Tafel unter „especialitats alemanyes“ das Wort „bratsburt“ und findest, so schwer ist Katalan ja doch nicht.

15.) Die Copa Cava kostet zum Glück nur ’n Euro, man kann also 7 davon trinken, bis man beim Münchener Preis dafür ist und den Blutwurstgeschmack heruntergespült hat. Hicks.

16.) Unvorhergesehenerweise schließt die Bar um 10.30 Uhr. Und zwar Punkt 10.30 Uhr. Der Kellner räumt ab. Gründlich. Mit dem Spruch „Ihr seid ja deutscher als wir!“ rettest du deine Manchegowürfelchen in einer Serviette nach draußen, wo dich das Schild „draußen essen nicht erlaubt!“ empfängt. Heimatgefühle kommen auf.

17.) Mit deinem mittlerweile geschulten Metroschildlaserblick machst du dich auf den Heimweg. In der Ubahn fragen dich 4 blondierte Florentiner Hausfrauen, wo die Piazza di Spagna ist. Du antwortest wahrheitsgemäß, dass diese in Rom ist. Eine Antwort, die leichte Irritation hervorruft, schließlich sei man hier in Spanien.

18.) Trotzdem verraten dir die 4 Reiseprofis noch ihren ultimativen Barca Geheimtipp: die Touristenbuslinien in rot, gelb und blau – für jeden Tag deines Aufenthalts eine. Aha.

19.) Du denkst kurz an deinen mitgebrachten Stadtplan, in dem nicht nur alle Mc Donalds Filialen vermerkt sind, sondern auch vom freundlichen Barcelonier deines Vertrauens ein paar Highlights und Musts für die nächsten 3 Tage eingezeichnet wurden.

20.) Zuhause überschlägst du kurz, wieviel dich die unumgängliche Fuß-OP samt Reha nach dem Urlaub kosten wird und schläfst augenblicklich ein. Bona nit!


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